Am 20. Juli wurde auf dem Martschinke-Acker ein Brunnen gebohrt. Den Plan hatten wir schon lange, aber jetzt, im vierten Dürre-Sommer in Folge scheuen wir uns noch mehr als bisher, Gießwasser aus unserem See zu nehmen. Zwar ist die Grundwasserbilanz lokal in den vergangenen drei Jahren negativ gewesen, aber da die Grundwasserleiter, wie wir gelernt haben, sehr weitreichend verbunden sind, speist ein kräftiger Regen in der näheren Umgebung auch den Lassaner Winkel, selbst wenn es da nicht regnet.
Auf der Fläche wurde im Jahr 1961 schon einmal nach Wasser gesucht, und zwar in einer Mulde, die auf den ersten Blick naheliegend erscheint. DIe Bohrung war aber blind – es kam kein Wasser. So folgten wir dem Rat von Frau Hinrichs, der Chefin der Bunnenbaufirma, einen etwas höher gelegenen Ort zu wählen. Eines milden Abends gingen wir mit der Wünschelrute und fanden einen relativ kleinen Ort, der viel Wasser versprach. Wir muteten den Beginn der wasserführenden Schicht in mehr als 15 Metern Tiefe und eine Schüttung von deutlich mehr als 10 Kubikmetern pro Stunde. Das war ein Volltreffer: Die wasserführende Schicht liegt zwischen 20 und 26 Metern Tiefe und liefert mehr als 25 Kubikmeter Wasser pro Stunde. Da die größte Pumpe, die in das Brunnenroh passt, höchstens 7 Kubikmeter in der Stunde fördern kann, ist das also mehr als genug.
Die Bohrung begann überraschend zügig – da war die Kamera noch nicht einsatzbereit. Deshalb gibt es keine Bilder vom Bohrvorgang selbst. Aber die vorhandenen Bilder geben sicherlich einen guten Eindruck von der Arbeit wieder.